Post 6.11 – Erreichte Personen: Etwa 560; Autor: Steven Bärwolf
Seit der Gründung der Transhumanen Partei Deutschland vor einem Jahr steht die Forderung nach einem Bedingungslosen Grundeinkommen ganz am Anfang des Parteiprogramms. Das BGE lässt sich unmittelbar aus dem Transhumanismus ableiten und ist auch deshalb nach wie vor eines der wichtigsten Themen der TPD.
Wir freuen uns darauf, bei diesem Thema mit anderen Parteien bzw. Organisationen zusammenzuarbeiten, um gemeinsam das Grundeinkommen weiter in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und das BGE auch politisch voranzubringen bzw. auszugestalten.
Wir haben uns über alle gefreut, die letzte Woche zum ersten Grundeinkommenstag der Transhumanen Partei gekommen sind, und möchten hiermit noch einmal auf den ersten Stammtisch der TPD Baden-Württemberg hinweisen (siehe 1. Stammtisch TPD Baden Württemberg), wo auch die Themen Automatisierung und BGE besprochen und diskutiert werden sollen.
Wir freuen uns auf Euren Besuch!
Bedeutende Kommentare:
Das Argument, dass Automatisierung zu Arbeitslosigkeit führt, war schon vor 150 Jahren falsch. Bin nur ich es, der es ausgesprochen dämlich findet, dass ausgerechnet Transhumanisten Angst vor technischer Entwicklung schüren, nur um…ja, warum eigentlich? Um die Idee eines Grundeinkommens zu promoten? Das machen andere Parteien auch. Dafür brauche ich euch nicht.
wieso falsch in was wurden denn die jobs umgewandelt ? (in nicht produktiv arbeit und Verwaltungsjobs ?
aber auch diese jobs sind bei I 4.0 nicht mehr sicher was nun ?
Die alten Griechen können uns wieder ein Vorbild sein. Denn heute können wir die Ansichten Platons über die Notwendigkeit von Sklaven, durch Maschinen ersetzen und uns wieder dem, zum Mensch sein gehörenden, Müßiggang widmen…
Umgewandelt wurden die Jobs nicht, sie sind einfach verschwunden. Die frei gewordenen Ressourcen konnten somit an anderer Stelle eingesetzt werden, wodurch wiederum neue Jobs entstanden sind.
… Siehe separater Kommentar …
Ganz sicher werden in Zukunft auch neue Berufe entstehen, an die wir jetzt noch gar nicht so denken. Aber viele Jobs werden auch ohne Ersatz wegfallen. Das Verständnis von Arbeit wird sich (hoffentlich) in Zukunft auch ändern bzw. das, was heute „Arbeit“ auszeichnet. Denn es ist ja nicht nur das „Arbeit“, was heute bezahlt wird. Angst haben sollte man vor der Automatisierung nicht, insbesondere nicht als Transhumanist, viele Menschen würden etwas mehr „Freizeit“ sicherlich auch gut finden, wenn sie dabei nicht arm werden würden.
Aber es ist also schon richtig, dass es politische Maßnahmen braucht, damit alle, und nicht nur wenige, vom Fortschritt profitieren. Das ist auch im eigenen Interesse von Transhumanisten; denn zu große Ungleichheiten hemmen den Fortschritt: Ärmere Menschen würden häufig gerne neue Produkte kaufen und mehr konsumieren, können aber nicht, weil das meiste Geld verstärkt bei einigen reicheren Personen liegt. Dadurch sinkt insgesamt die Nachfrage und damit auch die wirtschaftlichen Möglichkeiten und Notwendigkeiten, neue Technologien zu entwickeln. Wenn wir technologischen und gesellschaftlichen Fortschritt wollen, dann müssen wir also wieder Einkommen und Vermögen gerechter verteilen. Damit ist keine sozialistische Gleichheit gemeint, sondern eine einfach etwas bessere Umverteilung; nach wie vor sollen natürlich diejenigen mehr bekommen, die direkt zu einer wissenschaftlichen, technologischen und gesellschaftlichen Weiterentwicklung beitragen. Nur momentan haben wir so große Ungleichheiten, die insgesamt alles andere als förderlich sind.
Und wenn es dann in Zukunft andere Berufe und Tätigkeiten gibt, dann ist auch der Übergang wichtig. Der Umstieg wird vielen nicht leicht fallen, die bereits 20 Jahre in einem Beruf gearbeitet haben, der dann so nicht mehr gebraucht wird. Ein BGE, sozusagen als „Technologiedividende“ kann dann in dieser Übergangszeit helfen, sich ohne Zwänge neu zu orientieren, sich weiterzubilden und eine neue erfüllende Tätigkeit zu finden.
Ein weiteres Problem ist, dass durch die Automatierung auch sehr viele (sowieso schon unterbezahlte) Jobs in Entwicklungsländern in Gefahr sind. Was bedeutet es und was passiert, wenn wir in solchen Ländern auf einmal eine Arbeitslosenquote von 60, 70 oder 80 Prozent haben (auf einige Länder trifft dies bereits zu)? Unzweifelhaft braucht es also auch internationale politische Maßnahmen …
Vielen Bürgern und leider auch vielen Politikern und Entscheidungsträgern sind die absehbaren Veränderungen (durch Digitalisierung, Automatisierung, KI usw.) und die daraus entstehenden politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen nicht wirklich bewusst. Futuristen, (Trans)Humanisten und Aktivisten haben daher auch die Verantwortung, aufzuklären, die richtigen Fragen öffentlich zu machen und dort Aufmerksamkeit zu generieren, wo es dringend mehr und rechtzeitige Vorbereitungen bedarf. Aber es geht auch nicht nur darum, sich auf die Zukunft vorzubereiten, sondern es ist auch wichtig, sich zu überlegen, welche Zukunft man haben möchte und dann aktiv Maßnahmen zu ergreifen, damit die Zukunft so wird, wie wir (als gesamte Gesellschaft) sie haben wollen.