Am 21. Oktober hinterließ ein anonymer Hacker auf einem finnischen Internetforum eine englischsprachige Nachricht, wonach die Krankenakten von etwa vierzigtausend Patienten des großen Psychotherapiezentrums Vastaamo in seinem Besitz seien. Dieses Material enthalte sowohl die Adressdateien als auch die Personenkennzeichen – in Finnland ein wichtiges Dokument, das die Nutzer zu gravierenden finanziellen und behördlichen Transaktionen berechtigt – sowie die gesamten Protokolle der Therapiesitzungen, die von den Therapeuten über mehrere Jahre hinweg geführt worden waren.
Der Hacker schrieb, er habe die Akten der Vastaamo-Datenbank bereits im November 2018 gehackt.
Am Freitagmorgen wurde auf der Tor-Seite des Hackers eine Datei von zehn Gigabyte hochgeladen und nach einer Stunde wieder gelöscht. Viele, die im Netz gelauert hatten, luden die Datei herunter. Danach brach die Hölle los: Am Samstag bekamen Zigtausende Patienten des Therapiezentrums per E-Mail einen Erpressungsbrief, diesmal auf Finnisch, der ihnen die Möglichkeit bot, sich freizukaufen: für zweihundert Euro, zahlbar in Bitcoins innerhalb eines Tages, oder für etwa fünfhundert Euro, zahlbar in zwei Tagen. Damit war klar: Es geht um wesentlich mehr.