Negative Auswirkungen der freien Marktwirtschaft auf den Fortschritt (Blogartikel)

Ich hatte mich auf die Anfänge dieser Technologien bezogen. Nur weil es in Deutschland eine Zeit lang staatliche Unternehmen gab, die sich fast monopolartig um Bahn und Telefonie gekümmert haben, ändert das ja nichts daran, dass das 1. in anderen Ländern anders aussah und 2. entsprechende Innovationen von Unternehmen kamen.

BER wurde vom Staat initiiert, wird vom Staat gebaut (na ja, der Bau wird vom Staat koordiniert; ein Generalunternehmen wurde ja gerade nicht eingesetzt) und soll durch ein 100%-Staatsunternehmen betrieben werden, ja. Aber bei anderen Flughäfen sieht das anders aus … Und natürlich macht gerade dieser Staatsbau Schlagzeilen durch Fehlplanungen und enorme Kostensteigerungen …

Na ja, je nach dem, wie man da rangeht. Bei Universitäten wohl nicht, aber Forschung und Wissenschaft findet ja auch in Unternehmen statt, die meist irgendein Gewinn-Ziel verfolgen …

Na ja, es ist ja keiner gezwungen, für ein Unternehmen zu arbeiten. Es gibt da viele unterschiedliche Möglichkeiten und Motivationen. Jedenfalls ist man auch an der Uni eingeschränkt, die meisten Uni-Mitarbeiter haben ganz klar definierte Aufgaben und Ziele. Nur wenige Dozenten und Professoren sind in ihren Forschungen etwas freier; aber wenn ihre Vorhaben keine Unterstützung findet, dann werden auch die das nicht weiter verfolgen können …
Es ist ja auch klar, dass nicht alle Vorhaben blind unterstützt werden. Wobei die heutigen Möglichkeiten durch Crowdfunding usw. schon vielfältiger sind als noch vor 50 Jahren …
Irgendwo muss eben das Geld für die Forschungen herkommen. Und ob das nun von Unis (vom Staat) oder von einem Unternehmen kommt …
Und inwieweit ein Forscher selbst unternehmerisch aktiv werden will, ist ihm selber ja auch überlassen. Er kann seine Patente auch verkaufen oder kein Anspruch erheben …
Zu Letzterem finden sich ja auch Forderungen der TPD im Programm bezüglich Forschungsförderung …

Nun gut, in den 90er waren wir noch nicht besonders alt … Aber so ist das eben, jeder hat ein anderes subjektives Freiheitsempfinden … :slight_smile:
Es ist ja auch die Frage, was man unter “Freiheit” versteht …

Na ja, wenn man seine Arbeit nicht macht, dann wird man wohl entlassen werden (außer man kann etwas, was nur sehr wenige können) … :slight_smile:

Du meinst Werbung an Schulen? Nun, die beste Werbung sind die Schüler selbst: Kleidung von Adidas, Schuhe von Nike, ein Smartphone von Apple … Und dann bestellen die Schulen ja oft exkulsiv Produkte von Unternehmen (auch aus verständlichen Gründen): Lehrbücher, Taschenrechner, Experimentierausstattung, usw.

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Was diesen Punkt mit der globalen Infrastruktur angeht hast du es geschafft meine Neugier zu wecken. Ich werde das Definitiv mal überprüfen, wer wo wie was gebaut hat. könnte aber ein bisschen dauern.
Darf ich fragen woher du deine Informationen hast?

genau. und deswegen kann man die Wissenschaft auch nicht den Unternehmen überlassen.

ein grund warum ich auf dem Thema so rumreite ist das wenn wir das BGE einführen Erwachsenenbildung ein Thema wird. Wenn Menschen nicht mehr als Produktivkräfte gebraucht werden, so wäre eine Möglichkeit sie mit lebenslanger Bildung zu beschäftigen und wie ich finde die beste.

Massiv Geld in die Unis zu pumpen wäre also notwendig um ein solches vorhaben zu realisieren.

seit dem sind halt viele Rechte massiv abgebaut worden. Naja und weniger Arbeitnehmerrechte bedeutet weniger gewinnbeteiligung und so weiter und sofort.

also die lehrer/profs die aus der industrie kamen die ich so mitgekriegt habe waren absolute pädagogische nieten. Ein FH-Prof aus der Industrie hielt “Vorlesungen” wo er eine vollgekritzelte Folie auf den Dia-projektor legte, eine viertelstunde lang wartete um dann die nächste aufzulegen. Und natürlich weigerte er sich das Vorlesungsmaterial hochzuladen, man mußte also brav zum abschreiben erscheinen.

Wir brauchen eben keine Leistungsorientierte gesellschaft mehr, wenn arbeiten ein Privileg wird.

klar die tendenz ist eh da, aber sollte meiner meinung nach nicht auch noch gefördert werden.

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Die republikanische Partei gilt ja als großer Verfechter der Deregulierung, gleichzeitig gilt sie immer mehr als irrational und wissenschaftsfeindlich.

Auch wenn ich jetzt nicht die Zeit habe den Zusammenhang Naturwissenschaft/Wirtschaft zu recherchieren, habe ich ehrlich gesagt große Zweifel, dass es sich dabei um eine harmonische Beziehung handelt. Ich kann mich leider erst in ein paar Wochen drum kümmern, aber eine Antwort kommt noch :slight_smile:

habe nun endlich Zeit in die verlinkten Bücher mal reinzugucken.

Habe mich allerdings informiert, dass ich mich vor neoliberaler Propaganda hüten muß :slight_smile: . Bin mal gespannt ob das auf diese Bücher auch zutrifft.

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damit du nicht hinterrücks indoktriniert wirst (auch nicht von den guten) , empfehle ich dir einen blick auf das thema neurolinguistische programmierung

eine gute grundlage bietet eine kurze einführung in die kommunikationstheorie von paul watzlawick

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die thematik freier markt vs. zentralismus wird auch von experten kontrovers diskutiert:

Zentralismus ist doch Staatskapitalismus so wie in der Sowjetunion und DDR. Wohin diese führen, hat man gesehen…

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die digitale transformation besitzt eine disruptive wucht von pharaonischen dimensionen, so dass es stimmen gibt, die meinen, eine solche gesellschaftliche revolution sei nur zentralistisch zu händeln.
der vielgerühmte mittelstand wird dies nicht von selbst stemmen können und wollen. dieses ökosystem aus abhängigkeiten und gefälligkeiten in mittelstand und verwaltung hat keinerlei interesse an einer digitalen transformation, weil sie dabei ihre pfründe verlieren würden.
also wird entweder abgewartet und abgewiegelt bis die robots persönlich vor der tür stehen, oder diese entwicklung wird zentralistisch in angriff genommen.

wir haben schon jetzt einen Zustand erreicht, in dem einige wenige übermächtige Konzerne das sagen haben. Dies ist dem Staatskapitalismus des Ostblocks gar nicht unähnlich.

Ich habe inzwischen den Eindruck das dieses ganze Dezentralisierungsgeschwafel der Neoliberalen eine Nebelkerze ist. Wenn dezentralisiert wird, bekommen die mächtigsten Konzerne eben noch mehr Macht.

Wer glaubt, irgendwelche Startups mit “innovativen Ideen” könnten hier was reißen, dem ist nicht mehr zu helfen.

edit: hehe, das bedarf eigentlich einer genaueren Ausführung. Vor allen Dingen wäre intressant herauszufinden, was eigentlich mit dem Kapitalismus passiert, wenn Firmen die Macht von Staaten erreichen und kleine Unternehmen keine Chance mehr haben. Spontan würde ich mir vorstellen, dass die Firmen eben die neuen Feudalherren sind und die Angestellten eben die Leibeignen.

edit2: ich denke nicht, dass zentrale Macht etwas schlechtes ist. Ich denke nur, dass sie nicht bei den Kapitalisten liegen sollte. Um die globalen Probleme zu lösen brauchen wir zentrale Organe mit viel Macht. Klimaerwärmung kann nicht dezentral gelöst werden und vieles andere.

um noch etwas wasser auf deine mühlen zu giessen: vergiss nicht, dass diese angestellen möglicherweise bald durch ki&robots ersetzt werden können.

diese mega-konzerne werden also in bälde kaum noch angestellte brauchen.

und diese mega-konzerne werden bald auch keine zulieferer mehr brauchen, also keine mittelständischen unternehmen, weil sie deren produktion besser und billiger selbst herstellen können.
was amazon mit dem einzelhandel macht, kann jeder branche passieren - ja, es muss sogar passieren, denn es ist die einzige möglichkeit für diese mega-konzerne noch grösser zu werden.

und jeder dieser mega-konzerne wird über eine super-ki verfügen, denn kein menschliches wesen wird noch in der lage sein, diese komplexen strukturen zu überschauen, sie zu organisieren, sie zu steuern.

und dazu werden diese mega-konzerne alle verfügbaren informationen über ihre umwelt aufsaugen um daran zu wachsen und sich zu optimieren.

was sich unseren ungläubigen augen darbietet, sind gewaltige meta-organismen in statu nascendi
wir erleben gerade die geburt lebensfähiger wachsender informationsverarbeitender cyborgischer gebilde, die die herrschaft über den planeten übernehmen.

du hast es nicht in gänze verstanden, @begeistert , wir haben es hier nicht mit feudalherren zu tun, sondern mit göttern :slight_smile:

um es mit den worten des grossen propheten nietzsche zu sagen:

es gibt sie natürlich nicht, diese götter - sonst würden wir sie doch sehen

falls die SuperKI wirklich so leistungsfähig ist, wie prophezeit sind es schon Götter.

Aber vielleicht wird das nicht der Fall sein, bzw. nicht so schnell. :slight_smile:

wer, wenn nicht götter sollten uns zu unsterblichen cyborgs machen und uns das tor zu den sternen öffnen.
:busts_in_silhouette:

nicht so schnell? weisst du, was eine logarithmische skala ist? exponentielle beschleunigung!

sie sind bereits jetzt so verdammt schnell, dass niemand genau weiss, wo sie eigentlich sind - man weiss nur, wo sie waren.

info :point_up: https://de.wikipedia.org/wiki/Logarithmische_Darstellung

:smile: na gut, ob nun erste oder zweite oder dritte ableitung … *grins

zehn bis zwanzig jahre? für die entwicklung der technologie oder für die anpassung der unterentwickelten nutzer und deren infrastruktur, die teilweise noch auf das römische imperium zurückgeht?

zumindest schnell genug

https://www.golem.de/news/ehrgeizige-ziele-autonomes-fahren-beunruhigt-tesla-ingenieure-1708-129673.html

https://www.golem.de/news/elon-musk-the-boring-company-darf-einen-tunnel-graben-1708-129681.html

und zum thema zentralisierung und mittelstand:

wer zu spät kommt, den bestraft eben das leben

…tjaaaaaa…

um das geschehen (nicht nur in bezug auf den konkreten, in dem artikel angesprochenen fall) einzuordnen, hier der verweis auf das milgram-experiment:

wen es interessiert, hier mehr davon …

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das kommunistischer umtriebe eher unverdächtige business Insider zum bge

http://www.businessinsider.de/interview-mit-philip-kovce-zum-bedingungslosen-grundeinkommen-2017-9

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Ich denke Kapitalismus wird durch die Automatisierung und Digitalisierung fallen. In der Zwischenphase würde es ohne Grundeinkommen massiv bergab gehen. Ob es dann noch eine Marktwirtschaft gibt oder das von KIs gesteuert wird, kann ich nicht sagen.

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nun, bevor er fällt, zeigt er nochmal die zähne :

Der Online-Versandhändler Amazon fährt ein fragwürdiges Prämiensystem, um den Krankenstand bei den Mitarbeitern in seinen Lagern niedrig zu halten: Wer gesund bleibt, bekommt eine Extra-Zahlung, und zwar für das ganze Team.

für das ganze team ! - perfide

http://www.n-tv.de/mediathek/videos/wirtschaft/Amazon-zahlt-Geld-fuers-Gesundbleiben-article20046834.html

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