"Gegen" Selbstbestimmung, Freiheit, Individualismus

Wer hat Lust, dieses Begriffsfeld für mich in seine Schranken zu weisen?

Gruß

Selbstbestimmung:
Gibt es nicht nicht. Wir sind immer fremdbestimmt. Sei es durch unsere Gene, welche vorgeben worin wir tendenziell besser oder schlechter sind. Unser Umfeld, welches schon seit frühster Kindheit uns durch Erfahrungen prägen und unsere zukünftigen Entscheidungen beeinflussen. Oder durch die Gesellschaft/Wirtschaft, welche bestimmt was wir kaufen können, wohin wir uns bewegen können und was wir tun müssen. Die physikalischen Limitationen ignoriere ich mal.

Freiheit:
Ist immer die Freiheit des anderen. Freiheit ist kein isoliertes, absolutistisch zu betrachtendes Gut. Sondern ein sich selbst einschränkender Rahmen der durch die Befindlichkeiten der sich in der Welt bewegenden Individuen ergibt. Dabei ist es nicht gleich mehr Menschen -> weniger Freiheit. Denn erst die Einschränkung einiger zum Beispiele beim Wohnung, weil man in der nähe eine Straße baut, ermöglicht es einem erst diese Straße überhaupt zu nutzen. Manche Dinge können erst durch die (temporäre) Einschränkung von Freiheit ermöglicht werden. Ohne Einschränkungen durch die Straßenverkehrsordnung, wäre es höchstwahrscheinlich unmöglich überhaupt Straßenverkehr sinnvoll zu nutzen.

Individualismus:
Ist in einer Welt mit sich ständig gegenseitig bedingender und inspirierender Teilnehmer kontraproduktiv. Nicht nur für alle sondern auch für das entsprechende Individuum selbst. Ein einzelner Mensch ist schwach. Hunderte oder tausende Menschen sind stark. Zu großer Individualismus steht dem Eigeninteresse jeden Individuum entgegen.

Passt das so?

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Erwartungen übertroffen. Tolle Leistung. Gerne mehr. :golfing_man:

Im Kapitalismus bedeutet Freiheit die Verfügungshoheit des Privateigentümers über sein Privateigentum. Jemand der über kein Privateigentum verfügt, verfügt immer noch über sich selbst.

Genau diese Freiheit ist die, die vom Grundgesetz garantiert wird.

Selbstbestimmung und Individualismus sind genau in diesem Kontext zu betrachten.

edit: klingt auf den ersten Blick gar nicht so negativ, was? Dumm nur, dass das “über sich selbst verfügen” nicht allzuviel bedeutet. Weiß ja jeder wieviel die Meinungsfreiheit wert ist, wenn man mit einem Vorgesetzten spricht.
Ja, rein theoretisch darfst du deine Meinung äußern, aber praktisch ist das mit zuvielen Nachteilen verbunden, als das man dieses Recht wirklich gegenüber einem Vorgetzten in Anspruch nehmen will.

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Sehr gut, der Ansatz mit dem Eigentum. Da erschließt sich mir eine Analogie. :joy:

Edit: Gute Beiträge gehören übrigens mehr als nur geehrt (,um von Niedrigerem ganz zu schweigen).