3 Posts und nicht ein einziges Argument.
Dass ein Mensch draußen wegen fehlender Maske von der Polizei zu Boden geworfen wird und festgenommen wird, sollte schon einen Aufschrei bewirken. Das ist vielen Demonstranten passiert: Polizeigewalt und Willkür wegen einer Ordnungswidrigkeit. Gestern jedoch traf es einen Bundestagsabgeordneten. Hier schien es die Polizisten nicht zu kümmern, dass er ein Attest vorweisen konnte und auch nicht, dass er eine gewisse Immunität genießt, die ihn vor Strafverfolgung schützt. Wer hier nicht kapiert, dass hier eine Grenze überschritten wurde, dass unser Rechtsstaat in Gefahr ist und wir in einer Polizeidiktatur gelandet sind, der sollte sich ernsthaft fragen, wie er das übersehen konnte, denn hier wiederholt sich Geschichte.
Ich bin mitnichten rechts und die AfD ist auch nicht meine Partei, aber sie fungierte schon lange als Indikator, dass unsere Demokratie am Ende ist. In einer Demokratie wollen und brauchen wir Opposition und das bietet die AfD. Doch seit ihrer Gründung wird sie verunglimpft und bekommt Steine in den Weg gelegt. Ich kann Forderungen der AfD begründet ablehnen, weil ich ihr Parteiprogramm gelesen habe. Ich könnte mit AfD Mitgliedern substanziell argumentativ diskutieren, weil ich mich in die Lage versetzen wollte, nichts blind abzulehnen, was ich nicht kenne. Den Anspruch braucht man heute aber nicht mehr und es reicht, wenn man 3 Hirnzellen bemüht: die funktionieren in Reihung folgendermaßen: “rechts”=“politisch inkorrekt”=“darfste draufhauen” und man ist immer auf der richtigen Seite und kann sich seine Schulterklopfer von der Mainstreampresse abholen.
Wie konnte es zum dritten Reich kommen? Wie konnten Menschen übersehen, dass sie von einer Demokratie in ein Unrechtsregime gestolpert sind? Wie konnten sie übersehen, welche Gewalt ihren Mitmenschen angetan wurde? Dies waren für mich immer zentrale Fragen. Seit diesem Jahr kenne ich die Antwort.
Ich finde es mehr als “cringe”, dass intelligente und gebildete Leute und erst recht Transhumanisten im Stande sind, sich seit Monaten jeglicher kritischer Reflexion zu enthalten. Dass man Leute nur in Angst und Schrecken versetzen muss, wenn man ihre rationale Urteilsfähigkeit ausschalten will, ist bekannt. Und dass Leute darauf reinfallen, die ihr Leben lang dumm gehalten wurden, überrascht mich auch nicht. Aber dass sich hier im Forum Schlafschafe tummeln, war tatsächlich ein mindfuck für mich.
Das erste, was ein Transhumanist tun sollte, wenn die Panikpresse Alarm schlägt, ist, die Wissenschaft zu befragen. (und nein: Drosten und die Kanzlerin und auch nicht Harald Lesch genügen diesem Anspruch!)
Das zweite, was jeder rationale Mensch tun sollte, ist die Gegenseite zu befragen. Hast du dir einmal die Frage gestellt, WARUM es Menschen gibt, die demonstrieren gehen? Und hast du mal direkt bei ihnen nach Antworten gesucht und versucht zu erfassen, was sie sehen und die anderen nicht? Oder hast du dich von der Mainstreampresse mit der Erklärung abspeisen lassen: “Das sind Covidioten” und dich in deinem Weltbild gemütlich schlafen gelegt?
Hast du meinen thread “Covid 19 wissenschaftlich” gelesen?
Wenn diese Andersdenkenden so ein schlimmes “cringe” bei dir auslösen, dann hast du hier die einmalige Gelegenheit, etwas dagegen zu tun und die Covidioten im Forum vom Gegenteil zu überzeugen. Dazu musst du aber erst einmal ihre Argumente kennen und verstehen, um sie angreifen zu können.
Zu deinem “nature” Artikel:
Im Mai 2020 traf ein heftiger Ausbruch von Covid-19 die brasilianische Stadt Manaus, die Krankenhäuser quollen über, und in den umliegenden Wäldern mussten eilig Gräber ausgehoben werden. Doch schon wenige Monate später, im August, war die Lage völlig verändert: Obwohl die Behörden die Coronamaßnahmen von Juni an lockerten, reduzierte sich die Übersterblichkeit (die Zahl der Todesfälle, die den langjährigen Durchschnittswert übersteigen) in der 2-Millionen-Stadt von rund 120 pro Tag auf fast null.
Im September veröffentlichten dann zwei Forschungsgruppen Vorabresultate, die nahelegten, dass sich in Manaus eine Herdenimmunität durchzusetzen begann. Die Immunologin Ester Sabino von der Universität von São Paulo, Brasilien, und ihre Kollegen hatten mehr als 6000 Proben aus Blutbanken in Manaus auf Antikörper gegen Sars-CoV-2 getestet. Die Daten ließen vermuten, dass der spätsommerliche Rückgang der Covid-19-Fälle zumindest teilweise darauf zurückzuführen war, dass ein Großteil der Bevölkerung dem Virus bereits ausgesetzt gewesen war – und nun immun ist.
(Ironie an) Schon der Anfang ist an nüchterner, wissenschaftlicher Sachlichkeit kaum zu überbieten und wer hier erschreckende Bilder von Massengräbern in seinem Hirn entstehen lässt und Panik bekommt, muss nicht ganz bei Trost sein. Der Artikel beruhigt geradezu und stimuliert zu einem kühlen Kopf, um das Problem “Covid 19” rational anzugehen. (Ironie aus) … wer nicht selber Bilder in seinem Kopf entstehen lassen will, braucht das auch gar nicht, ein Bild von einem Friedhof wird natürlich mitgeliefert.
Der Artikel bringt ein paar interessante Aspekte:
- Es gab einen starken Peak in den Zahlen der Verstorbenen
- Es gab einen überraschenden Absturz, trotz Lockerungen
- Es wird Herdenimmunität als Ursache vermutet
Der Artikel verfolgt jedoch den Zweck, die Idee von Herdenimmunität zu verwerfen. Außerdem wird gemutmaßt, dass dies doch gar nicht der Grund für den starken Rückgang der Todesrate war:
In Manaus waren die Sterblichkeitsraten in der ersten Maiwoche auf das Viereinhalbfache des Vorjahres geschnellt. Und aller Freude über die abnehmenden Fallzahlen im August zum Trotz scheinen sie inzwischen auch wieder zu klettern. »Es stimmt eben einfach nicht«, sagt Andersen, dass in Manaus Herdenimmunität erreicht worden sei.
Irgendwelche Vermutungen, geschweige denn Erklärungen, warum es in der Stadt dann tatsächlich einerseits zu einem sehr starken Anstieg der Todesfälle kam und dann trotz der Lockerungen der Maßnahmen zu einer Reduktion auf fast null, sind im Artikel nicht zu finden.
Einen wissenschaftlich orientierten Menschen würde das schon sehr interessieren. Hier fehlen sowohl die richtigen Fragen, als auch mögliche Antworten. Aber es reicht dem Verfasser scheinbar, dass der durchschnittliche Leser in einen emotionalen Taumel aus Schrecken und Hoffnung gerissen wird, um am Ende die Hoffnung wieder zu verwerfen, weiterhin zu glauben, dass alles ganz schlimm ist und sich selbst loben kann, weil er ja einen anspruchsvollen Artikel in einer Zeitung gelesen hat, die sich mit dem Ruf von Wissenschaftlichkeit schmückt.
Dabei benötigt man nicht einmal 10 Minuten Internetrecherche, um substanzielle Ansätze für Erklärungen zu erhalten.
Die Metropolregion Manaus fasst 2018 13 Munizips zusammen mit einer zum 1. Juli 2018 geschätzten Gesamtfläche von 127.287,789 km² und 2.631.239 Einwohnern. Dies sind 64 % der Gesamtbevölkerung von Amazonas, 14,4 % der Região Norte und 1,3 % des brasilianischen Staates.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Manaus)
(da hat der Artikel von nature wohl ein bisschen gerundet)
In Amazonas, there are now 480 hospital beds available for COVID-19 patients, down from more than 1,200 at the end of June, according to the state’s health department. Around 68 percent of the state’s 270 critical care beds—all of them located in Manaus—are already occupied. “With the stabilization in the number of cases and hospitalizations, these [hospital] beds were redistributed in the public health system to serve patients with other illnesses,” a spokesperson for the department wrote in an email.
The surge in COVID-19 cases coincides with forest fires in the Amazon and the Pantanal wetlands. In these regions, health systems have come under strain as more patients arrive at hospitals sickened by ash and smoke, which compounds the effects of COVID-19. “Our indigenous people who live in areas where the deforestation is really intense, the fires are advancing into their territories, and this is really affecting their health,” dos Santos said. “Respiratory problems increase without a doubt. And for people who are sick with COVID, who have had their lungs really compromised, the smoke only aggravates this.”
(https://foreignpolicy.com/2020/10/29/brazils-first-wave-not-over-yet-coronavirus-pandemic-manaus-bolsonaro/)
Covidioten können mit diesen Informationen genug anfangen, um sich ein Bild von der Situation in Manaus machen zu können, welches viel näher an der Realität ist, als Panikmache, Hoffnung und zerstörte Hoffnung. Denn die meisten von ihnen haben Professor Sucharit Bhakdi zugehört, ein renommierter Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie, der schon zu Beginn der Krise plausibel darlegen konnte, was in Italien passiert ist.
Willst du jetzt was gegen dein Zucken ( “cringe”) tun? Voll alleine wird das nicht besser werden, denn die Covidioten werden von Tag zu Tag mehr. Und die lassen sich auch nicht wieder in das alte Weltbild zurückstopfen, wenn das nur mittels Horrormeldungen, Lügen- und Lückenpresse versucht werden sollte, denn diesen Part haben sie überwunden. Von hier geht es nur noch mit Fakten und Argumenten weiter. Es sei denn, man nimmt sie aufgrund ihrer Ansicht gefangen und erzieht sie in einer Psychiatrie um, weil man keine Fakten und Argumente bieten kann. (keine VT, das wird tatsächlich diskutiert). Doch wenn es so weit kommen sollte, dann hat die Menschheit ein Problem, was mit “cringe” längst nicht mehr ausreichend beschrieben werden kann.